...und die anderen, armen Hunde im Königreich Lohen.

Der South Blue muss wieder halb entsetzt, halb nachdenklich den Kopf schütteln, wie Sie sich vielleicht erinnern, wurde vor einiger Zeit auf Narrowland ein Dackel zum Ritter gekrönt, an sich wohl ein eher erheiterndes Ereignis, doch ebenso eines mit weitreichenden Folgen. Denn ein Kollege des Vierbeiners war wahrlich empört über diese Unverschämtheit einem kläffenden Würstchen denselben Titel wie ihm zu geben! Man könnte sagen, dass dies eine recht nachvollziehbare Sache war, allerdings war dieser „Leidende“ König Fenrir aus dem Königreich Lohen persönlich! Wir vom Blue Report erhielten nur einen Leserbrief über die folgenden Ereignisse im Land des Tyrannen, Hunde wurden hingerichtet, gekreuzigt, der beste Freund des Menschen gar zu Hackfleisch verarbeitet! Ich kann Tiere ja nicht ausstehen, aber bei dem Anblick, den das Königreich Lohen gerade bietet, kann man sogar den Metzger zum fanatischen Tierschützer werden sehen. Und ausgerechnet ich wurde geschickt, um mich einzuschleusen! Nach Wochen hatten wir einen geheimen Durchgang entdeckt, welchen ich hier lieber nicht anpreisen möchte, da viele Menschen dadurch sterben könnten... Unter einem Decknamen und in Verkleidung betrat ich also klammen Herzens und zitternden Beines die Hölle, zumindest schien es mir so. Von Fliegen umschwirrte Skelette und frische Leichen von Welpen und älteren Hunden kreuzten meinen Weg und verfolgten mich bis in meine Träume hinein. Überall standen knallrote Verbotsschilder, auf welchen ein bestimmter Tierkopf prangte und in der Ferne sah man bestohlene Bauern, denn der beste Freund des Menschen war hier für die Bewachung der Felder und Häuser zuständig. Durch die Kontakte des Blue Reports gelangte ich in den Untergrund, zu den Rebellen Lohens, man erinnert sich vielleicht an Menards Musikreise und die Konzerte, die sie in den toten Winkeln, welche nicht in Reichweite des langen Arms des Königs lagen, gaben. An solchen Orten erhielt ich Informationen über die neuen Anti-Hund-Gesetze, das Besitzen von Hundebildern, Gegenständen für Hunde und Hunden an sich wird mit der Todesstrafe geahndet, das Herumlaufen mit Fanartikeln oder Hunden, sowie Plüschtieren in Hundeform wird mit einer öffentlichen Hinrichtung bestraft, das Aussprechen des Wortes, wenn es auch nur einzelne Buchstaben sind, welche in „Hund“ ebenso vorkommen, bekommt anscheinend „verdiente“ 50 Schläge mit der Peitsche, was heißt, dass man in Lohen nicht einmal mehr frei sprechen kann. Der Wahnsinn des Königs hat den Rebellen allerdings auch noch mehr Anhänger beschert und sie starteten das „Rettet den Hund, stürzt den König“-Projekt. Ich empfehle jedem Bürger Lohens seinen Hund, den er vielleicht noch auf dem Dachboden versteckt, um ihn und sich selbst vor der Hinrichtung zu bewahren, an die Rebellen zu geben, denn die grundlosen Verurteilungen auf dieser Insel müssen gestoppt werden. Wie soll man jemanden hinrichten, der nicht da ist? Wir können nur hoffen, dass Fenrir bald wieder zur Vernunft kommt und die Forderungen der Aufständischen akzeptiert.

~ Fedora Blackwood

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