Es gibt merkwürdige Gesetze, absurde Gesetze und die des Königreiches Lohen.
Wer kennt es nicht, das Königreich Lohen im South Blue? Eigentlich niemand und eigentlich ist es auch für Niemanden von Bedeutung, aber ich möchte ja zum allgemeinen Bildungsgrad unser Bevölkerung in den vier Blues beitragen und daher kläre ich euch jetzt einmal darüber auf.
Also das Königreich Lohen wird regiert von Lord Thaddäus Quentin Lohen dem Fünften. Verheiratet ist er mit Lady Sandy Victoria Lohen der Ersten. Natürlich haben sie einen Sohn, denn die Blutlinie muss schließlich gewahrt werden. Sein Name ist Edward Mortimer Lohen der Sechste. Mehr Worte will ich zu der kleinen, überschaubaren Herrscherfamilie nicht verlieren. Kommen wir daher zum Volk der kleinen Insel, bestehend aus Farmern, Landwirten, Agraringenieuren und vor allem Bauern, hier und da trifft man, wenn man Glück hat auch einen Handwerker, aber die sind eindeutig in der Minderheit. Da die Herrscherfamilie nun einige kostspielige Hobbys hat, wie faulenzen, rumhängen und rumlungern müssen die Bauern hohe Preise und Abgaben zahlen. Nun ist das Leben als Herrscher aber ziemlich langweilig, also hat sich die Herrscherfamilie einen Spaß daraus gemacht neue Gesetze zu erfinden. Diese sind teilweise so absurd, dass man nur noch mit dem Kopf schütteln kann. So hat der Gesetzeverkünder jede Menge zu tun und es vergeht kaum ein Tag, an dem weniger als 20 Gesetze verändert, neu ausgerufen oder widerrufen werden. Wer sich an diese Gesetze nicht hält muss hohe Geldstrafen zahlen. Unnötig zu erwähnen, dass da kaum noch irgendjemand auf der Insel wirklich Geld hat. Da sich kein Mensch in diesem Gesetzedschungel mehr auskennt, widersprechen sich viele Gesetze und es kommt nicht selten vor, dass ein Gesetz in drei- bis vierfacher Formulierung mit demselben Sinn in den dicken Gesetzesbücher niedergeschrieben worden ist. Normalerweise ist der Einblick in diese dicken Gesetzesbüchern streng verboten, aber einen Ryo Gonzalo hält so etwas natürlich nicht auf. Exklusiv für den Blue Report habe ich mir die Erlaubnis verschafft einen kurzen Einblick in das Gesetzbuch D, Ausgabe 121, Buchstaben Spu - Ta zu verschaffen. Um die Absurdität dieser Gesetze zu unterstreichen, lese ich nun einen Auszug des Gesetzes zum Thema Spucken vor:
SPUCKEN ist generell verboten, außer am dritten, vierten und fünften jeden Monats nach dem julianischen Kalender und dem 55., 66. und 77. jeden Monats des Lohendrischen Kalenders. Wer außerdem am 7. Tage des 13. Monats nach dem Taddäuschen Kalender die Königsfamilie nicht bespuckt wird bestraft. Weiterhin muss jeden Morgen um Punkt 6 Uhr früh der Briefkasten eines jeden Hauses bespuckt werden.
An dieser Stelle breche ich ab, denn der gesamte Gesetzestext ist viel zu lang für unsere Zeitung. Auch für Touristen gibt es ein eigenes Gesetzbuch und man wird bei seiner Ankunft über seine Rechte und Pflichten, vor allem die Pflichten, aufgeklärt. Nachdem man diese Tortur von mehreren Stunden hinter sich hat schwirrt einem meist so der Kopf, dass man nur noch die Pflichten erfüllen wird, um schleunigst wieder abzureisen. Dazu erhält man praktischerweise nach seiner Belehrung einen Zettel, auf dem die Reihenfolge dieser Pflichten aufgeschrieben ist. Ich glaube ich habe bei meinem Aufenthalt ein paar Hundert Gesetze gebrochen, konnte aber glücklicherweise noch rechtzeitig abhauen, bevor sie davon Wind bekamen. Das Königreich Lohen ist also kein attraktives Reiseziel, die Herrscherfamilie durchgeknallt (damit verstoße ich, glaube ich, wieder gegen ein paar Dutzend Gesetze, aber egal) und ihre Gesetze würden jeden echten Steuereintreiber erfreuen.
~ Ryo Gonzalo